TWI KP: Kantus 82 / Seiten 99-100
Strophen & Weise: Dr. Eugen Höfling, 1825
Nach der Weise von „Was fang' ich armer Teufel an", vor 1843
- O alte Burschenherrlichkeit!
Wohin bist du verschwunden? Nie kehrst du wieder, gold’ne Zeit, so froh und ungebunden! Vergebens spähe ich umher, ich finde deine Spur nicht mehr. Refrain: |: O jerum, jerum, jerum, o quae mutatio rerum! :|
- Den Burschenhut bedeckt der Staub,
es sank der Flaus in Trümmer, der Schläger ward des Rostes Raub, erblichen ist sein Schimmer, verklungen der Kommersgesang, verhallt Rapier- und Sporenklang. Refrain:
- Wo sind sie, die vom breiten Stein
nicht wankten und nicht wichen, die ohne Moos bei Scherz und Wein den Herrn der Erde glichen? Sie zogen mit gesenktem Blick in das Philisterland zurück.
Refrain:
- Auf ödem Felde sitzt und spannt
das Fadenkreuz der eine (Hochbau), der andre seufzt beim Steinverband (Tiefbau) und der klopft Pflastersteine; der macht aus Rüben Zuckersaft (Chemie) und der aus Wasser Pferdekraft (Elektro).
Refrain:
- Da schreibt mit finst’rem Angesicht
der eine Relationes, der andre seufzt beim Unterricht und der macht Rezensiones; der schillt die sünd’ge Seele aus und der flickt ihr verfallnes Haus.
Refrain:
- Allein das rechte Burschenherz
kann nimmermehr erkalten. Im Ernste wird, wie hier im Scherz, der rechte Sinn stets walten; die alte Schale nur ist fern, geblieben ist uns doch der Kern,
|: und den lasst fest uns halten! wir bleiben stet’s die Alten! :|
- Drum Freunde, reichet euch die Hand,
damit es sich erneue, der alten Freundschaft heil’ges Band, das alte Band der Treue! Stosst an und hebt die Gläser hoch, die alten Burschen leben noch,
|: noch lebt die alte Treue! Auf dass sie sich erneue! :| Scherzhaft: Noch lebt die treue Alte! Auf dass sie sich erhalte!
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