TWI KP: Kantus 86 / Seiten 102-103
Strophen: Alexander Wollheim 1835
Weise „Brüder, zu den festlichen Gelagen“, Breslauer Burschenlied, 1821
- Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren?
Sind wir nicht gar schnell emporgedieh’n? Malz und Hopfen sind an euch verloren, haben uns’re Alten oft geschrie’n. |: Säh’n sie uns doch hier, veralla bei dem lieben Bier, veralla das uns Amt und Würden hat verlieh’n. :|
- Ganz Europa wundert sich nicht wenig,
welch’ ein neues Reich entstanden ist. Wer am meisten trinken kann, ist König, Bischof, wer die meisten Mädchen küsst. |: Wer da kneipt recht brav, veralla heisst bei uns Herr Graf, veralla wer da randaliert, wird Polizist. :|
- Unser Arzt studiert den Katzenjammer,
Trinkgesänge schreibt der Hofpoet; der Hofmundschenk inspiziert die Kammer, wo am schwarzen Brett die Rechnung steht. |: Und der Herr Finanz, veralla liquidiert mit Glanz, veralla wenn man contra usum sich vergeht. :|
- Um den Gerstensaft, ihr edlen Seelen,
dreht sich unser ganzer Staat herum, Brüder, zieht, verdoppelt eure Kehlen, bis die Wände kreisen um und um! |: Bringet Fass auf Fass, veralla aus dem Fass ins Glas, veralla aus dem Glas ins Refectorium! :|
- Im Olymp bei festlichen Gelagen,
Brüder, sind wir uns einander nah’; wenn dann Hebe kommt, um uns zu fragen: Wünschen Sie vielleicht Ambrosia? |: Wie kommst du mir für, veralla bring’ mir bayrisch’ Bier, veralla ewig bayrisch’ Bier, Hallelujah! :|
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