TWI KP: Kantus 67 / Seite 89
Strophen: August Friedrich Ernst Langbein, vor 1767
Auch bekann als "Trinkers Testament"
- Ihr Brüder, wenn ich nicht mehr trinke
und matt von Gicht und Podagra hin auf das Krankenlager sinke, so glaubt es sei mein Ende nah. Sterb’ ich nun heute oder morgen, so ist mein Testament gemacht; |: für das Begräbnis müsst ihr sorgen, doch ohne Glanz und ohne Pracht. :|
- Beim Sarge lasst es nur bewenden,
legt mich nur in ein rheinisch’ Fass; statt der Zitrone in den Händen, reicht mir ein volles Deckelglas! Im Keller sollt ihr mich begraben, wo ich so manches Fass gelehrt; |: den Kopf muss ich beim Zapfen haben, die Füsse nach der Wand gekehrt. :|
- Und wollt ihr mich zum Grab geleiten,
so folget alle, Mann für Mann; um Gottes willen lasst das Läuten, stosst wacker mit den Gläsern an! Auf meinen Grabstein setzt die Worte: Er ward geboren, wuchs und trank – |: jetzt ruht er hier an diesem Orte, wo er gezecht sein Leben lang. :|
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