TWI KP: Kantus 21 / Seite 54
Strophen: Julius Rudolf Gspandl, 1896
Weise: Otto Lob, 1896
- Beim Rosenwirt am Grabentor
des Abends um halb sechs, den Hammer schwingt der Wirt empor und schlägt den Zapfen ex. Das schlurrt und glurrt aus feuchter Nacht vom Spundloch in die Kann', ei seht, wie's Antlitz jedem lacht, jedwedern Zechersmann.
Refrain: Bierlein rinn, Bierlein rinn, Bierlein rinn, Bierlein rinn. Was nutzen mir die Kreuzerlein, wenn ich gestorben bin?
- Beim Rosenwirt im Stübel drin,
da sitzt ein junges Blut; die schmucke, schlanke Kellnerin war ihm noch gestern gut. Doch heute ist sie durchgebrannt, fahr wohl, du falsche Hex! Der Bursch kehrt sein Gesicht zur Wand und summt um halber sechs:
Refrain:
- Beim Rosenwirt am Eichentisch,
da thront ein braver Greis, die Wangen rot, die Augen frisch, die Haare silberweiss! Schlug ihm gleich manchen grossen Plan das Schicksal schnöd entzwei; um halber sechs schlägt auch wer an; der Alte brummt dabei:
Refrain:
- Beim Rosenwirt am Grabentor
da blüht ein fein Gewächs, das heben wir im Glas empor schon abends um halb sechs. Wir heben es gar emsig hoch; wir leeren's auf den Grund, um Mitternacht da klingt es noch, schallt's noch von Mund zu Mund:
Refrain:
- Und schlägt mir einst der Sensemann
den Nagel auf die Truh, rast ich von harter Lebensbahn in kühler Grabesruh, dann schwingt bekränzt den Becher mir, dem müden Wandersmann, der euch gelehrt den Spruch zum Bier, und hebet also an:
Refrain:
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